Świnoujście, das ehemalige Ostseebad Swinemünde, ist mit Abstand der größte Ort auf der Insel Usedom. Die Stadt Świnoujście erstreckt sich beiderseits der Mündung der Swine (Świna), einem Mündungsarm der Oder, auf den Inseln Usedom (Uznam), Wollin (Wolin) und Kaseburg (Karsibor). Die 40.000 Einwohner Świnoujścies leben größtenteils auf der Insel Usedom. Insgesamt gehören zum Stadtgebiet 44 Inseln, von denen nur drei bewohnt sind.
Swinemünde wurde Anfang des 19. Jahrhunderts Hafenstadt, Marinestandort und ist seit 1824 eines der ältesten deutschen Seebäder. Die Stadt war Ausgangshafen für des Kaisers Nordlandfahrten und schon Ende des 19. Jahrhunderts das größte deutsche Ostseebad und beliebter Sommeraufenthaltsort für Kaiser Wilhelm II. Hier war der Ausgangspunkt für die Entwicklung der heutigen „Kaiserbäder“ Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Schon vor dem I.Weltkrieg war der Besucher in knapp drei Stunden von Berlin aus mit der Bahn hier.
Seit dem polnischen EU-Beitritt 2004 hat Swinemündeden einstigen Glanz als Badeort zurückgewonnen. Die historische Promenade im Seebadviertel mit den zahlreichen Villen im Stil der Bäderarchitektur wurde nach Osten verlängert und wird von mehreren groß dimensionierten Hotelanlagen gesäumt.
Eine moderne, großzügige Marina ist im Nordhafen entstanden. Maritimes Flair beherrscht auch den Stadthafen und das unvergleichliche natürliche Umfeld mit dem Rück-Delta der Swine, der Insel Kaseburg (Karsibόr) und den Wäldern in Richtung Stettiner Haff. Der Fährhafen auf dem Wolliner Ufer ist Ausgangspunkt von Fährverbindungen nach Schweden und Dänemark.
Sehenswert sind die alten deutschen Befestigungsanlagen beiderseits der Swinemündung, die zum Teil für Besucher erschlossen sind, sowie der mit 68 Metern höchste Leuchtturm an der Ostsee auf Wolliner Seite, der nach Besteigung einen unvergleichlichen Rundblick bietet.
Zwei Grenzübergänge für Fahrzeuge bis 3,5 t und Busse (nur Garz) verbinden die Stadt mit dem deutschen Teil Usedoms bei Ahlbeck und Garz, bis 2022 wird ein Tunnel die beiden Fähren über die Swine ersetzen.
Foto: © nordlicht verlag
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